Cannabis vs. Opioide zur Behandlung von chronischen Schmerzen: Was sagt die Forschung?
Chronische Schmerzen betreffen weltweit Millionen von Menschen und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Zur Schmerzlinderung werden standardmäßig Opioide eingesetzt, bei denen jedoch Bedenken hinsichtlich Suchtpotenzial und Überdosierung bestehen. Eine neue systematische Analyse, die in BMJ Open veröffentlicht wurde, vergleicht nun die Wirksamkeit und Nebenwirkungen von medizinischem Cannabis und Opioiden bei der Behandlung chronischer Schmerzen.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie In die systematische Analyse wurden 90 klinische Studien mit mehr als 22.000 Patienten eingeschlossen. Es zeigte sich, dass sowohl Opioide als auch medizinischer Cannabis ähnliche Verbesserungen der Schmerzreduktion, der körperlichen Funktion und der Schlafqualität bewirken. Keiner der beiden Ansätze konnte jedoch eine signifikante Verbesserung der emotionalen oder sozialen Funktion erreichen. Auffällig war, dass Cannabis im Vergleich zu Opioiden zu weniger Therapieabbrüchen aufgrund von Nebenwirkungen führte.
Hauptaussagen:
Schmerzlinderung: Sowohl Opioide als auch Cannabis zeigten eine ähnliche Wirksamkeit bei der Linderung von Schmerzen.
Körperliche Funktion:
Beide Behandlungsmethoden verbessern die körperliche Funktion in ähnlichem Ausmass.
Schlafqualität:
Auch bei der Schlafqualität gab es keine signifikanten Unterschiede.
Nebenwirkungen:
Patienten, die Cannabis einnahmen, brachen die Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen seltener ab als diejenigen, die Opioide einnahmen.
Schlussfolgerung Medizinisches Cannabis kann eine vielversprechende Alternative zu Opioiden bei der Behandlung chronischer Schmerzen sein. Es bietet ähnliche Vorteile, hat aber möglicherweise weniger Nebenwirkungen. Allerdings werden weitere Studien benötigt, um langfristige Vergleiche ziehen zu können.
Wenn Du mit chronischen Schmerzen lebst, lohnt es sich, mit einem Facharzt über die möglichen Vorteile und Risiken einer Cannabistherapie zu sprechen.